Das Schloß Kleiningersheim

Die mittelalterliche Burg Kleiningersheim die in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Krieg und Not verfallen war, von der noch der Wohnturm und die um den "oberen" Schloßhof situierten Gebäude erhalten geblieben sind, wurde in den Jahren nach 1576 durch Ritter Kaspar Nothaft von Hohenberg großzügig erweitert.

Unter ihm entstand der "untere" Schloßhof mit seinen ballustergeschmückten, hölzernen Laubengängen im Obergeschoß. Hier erinnert auch noch ein 1582 datierter Wappenstein sowie eine Bauinschrift an seine Bautätigkeit. Nach seinem eigenen Bericht hatte er rund 2100 fl. im Schloß Kleiningersheim verbaut. Da Kaspar Nothaft keine Nachkommen hatte, erbte seine Witwe Anna Maria, geb. v. Neipperg das Schloß Kleiningersheim. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod am 18. Dezember 1599. Mit Kaspar Nothaft war die Beihinger Linie der schwäbischen Nothafte ausgestorben; nach dem Tod seiner Witwe veräußerte deren Erbe, Alexander von Jahrsdorf, das Schloß Kleiningersheim an den württembergischen geheimen Regierungsrat Melchior Jäger aus Gärtringen.

1726 erwarb Generalmajor Freiherr von Wöllwarth das Schloß - es wurde jedoch später vom Herzog von Württemberg wieder zurückgekauft.

Um 1900 wurde das Schloß gekauft von dem Fabrikanten Carl von Ostertag-Siegle, der es in den Jahren 1911/12 gründlich renovieren ließ und im Geist der Burgenromantik umgestalten. Das Schloß Kleiningersheim erhielt Sein heutiges Aussehen mit runden Eckerkern und Zwerchgiebeln im Stil der Neorenaissance sowie einem über quadratischem Grundriß erbauten "neuen" Bergfried.

1921 verkaufte Carl von Ostertag-Siegle das Schloß an den Oberstleutnant von Radowitz, der da auch mit seiner Familie lebte.

1963 erwarb Prof. Dr. Walter Leibrecht das Schloß und richtete darin das Schiller-College ein, eine internationale private Hochschule. Heute wird das denkmalgerecht renovierte Schloß von der Familie Leibrecht bewohnt und für Verwaltungsbüros der Hochschule genutzt. Im Sommer sind die Freiluftkonzerte im Innenhof ein Anziehungspunkt für viele Besucher.

Am unteren Schloßhof liegt der inmitten von Weinbergen hoch über dem Neckartal gelegenen Schloßgarten, mit eine herrliche Aussicht: